Das wusste nicht nur Mephistopheles seiner Zeit, nein, das wissen auch wir alle heute, denn ohne Blut, kein Leben.
Jeder von uns hat Blut und zwar im Regelfall zur Genüge und wer nicht, der braucht es...sei es nun beispielsweise durch einen Verkehrs- oder Arbeitsunfall, eine Krebstherapie oder andere medizinische Eingriffe - was bei jedem von uns jederzeit der Fall sein kann.
So beträgt der bundesweite Verbrauch in Deutschland
ca. 5.475.000 Blutspenden und 1.825.000 Plasmaspenden pro Jahr.
Das Problem: Die innerdeutsche Spendenquote beträgt lediglich 2,5 Prozent.
Schon bei einer einzigen Blutspende, trägst Du dazu bei, das Leben von 3 Menschen zu retten.
Denn: Das Blut wird in 3 Bestandteile (r
ote Blutkörperchen, Plasma und ggf. Blutplättchen) zerlegt, da für die meisten Patienten jeweils nur bestimmte Bestandteile des Blutes benötigt werden.
Viele Menschen trauen sich nicht, Blut zu spenden, weil sie Angst vor Unwohlsein, Schlappheit und dem Unbekannten generell haben. Daher hab ich mir gedacht, ich geb euch eine kleine Übersicht darüber, wie so eine Spende an einem Spendentag abläuft (aus eigener Erfahrung):
1. Anmeldung:
Als erstes geht es zur Anmeldestelle (egal ob Alter Hase oder Neuling), dort braucht ihr als Erstspender euren Personalausweis (ihr bekommt dann einen Blutspendenpass ausgestellt, der hat Kreditkartengröße). Ausserdem bekommt ihr noch einen Fragebogen, den ihr dann ausfüllt sowie Infoblätter.
2. Ärztliche Untersuchung:
Dabei handelt es sich im großen und ganzen um blutdruckmessen und ein paar Fragen zur "Spendertauglichkeit" (wie: genug gegessen, ausreichend getrunken...)
3. Die Konserve:
Als nächstes bekommt man noch eine kurze Untersuchung zur Eisensättigung und dann die Leerkonserven usw. ausgestellt.
4. Die eigentliche Spende:
Ihr geht mi
t den erhaltenen "Materialien" zu einer Liege und wartet, bis ein Helfer kommt. Dieser legt euch die Nadel und es wird noch ein wenig Blut für Untersuchungszwecke abgenommen, anschließend kommt der Schlauch für die Konserve. Die Nadel ist zugegeben sehr dick, wie man sich denken kann, aber die Leute dort sind so routiniert im stechen, das funzt normal mit einem kleinen Pieks.
Neben jeder Liege steht eine Maschine, auf der die Konserve während der Spende "geschwenkt" wird. Auf dem dazugehörigen Bildschirm könnt ihr während der ganzen Zeit sehen, wieviel ihr schon gespendet habt. Bei knapp 500 ml (kurz vorher) ist Schluss und das Ding beginnt zu Piepen.
Die Nadel wird also wieder gezogen, ihr bekommt einen Verband und bleibt dann noch ein paar Minuten liegen bzw. sitzen, bis ihr aufstehen könnt. Falls ihr Angst vor Ohnmacht o.ä. habt, keine Sorge, ihr seid von medizinischem Personal umgeben, die wissen, was zu tun ist.
5. Brotzeit und Unbedenklichkeitserklärung:
Die netten Damen und Herren der Helfer werden euch jetzt nicht einfach gehen lassen, nein, ihr müsst noch was essen und trinken. Was eigentlich immer ganz lustig ist, die Stimmung ist extrem gelöst, obwohl man sich ja normalerweise gar nicht kennt.
Anschließend bestätigt oder verneint ihr hinter einer Wand (wie bei der Wahl in etwa) auf einem Bogen die Unbedenklichkeit zur Verwendung eures Blutes und werft den Zettel dann ungefaltet und -geknickt in eine versiegelte Urne.
Das wars dann auch schon. Dauert alles in allem keine halbe Stunde. Es ist übrigens alles völlig Anonym. Nach der ärztlichen Untersuchung bekommt alles nur noch Nummern. Ihr seid dann also eine Zahl.
Ausnahme: Sollte bei der Untersuchung eures Blutes eine schwerwiegende Krankheit (Hepatitis, HIV....) festgestellt werden, wird der Spender nachvollzogen und ihr bekommt eine Benachrichtung (was ich in diesem Fall auch richtig finde).
Wer jetzt noch vor den möglichen Folgen (Schlappheit usw.) angst haben sollte, dem sei gesagt, es gibt auch positive Nebeneffekte, z.B.:
Bei jeder Blutspende erfolgt eine ärztliche Untersuchung inkl. Blutdruck- und Pulsmessung und der Bestimmung des Blutbildes
Bei
jeder Blutspende erfolgt die Untersuchung auf die ansteckenden
Infektionserkrankungen Hepatitis B und C (Gelbsucht), HIV (AIDS) und
Syphilis.
Bei Erstuntersuchung und danach alle 2 Jahre erfolgt ein Check der sog. Leber- und Nierenwerte
Durch
diese Untersuchungen können manche Erkrankungen (z.B.: Eisenmangel,
Entzündungen, oder Infektionen mit HIV- oder Hepatitis B und C, etc.)
evtl. vorzeitig erkannt werden
Blutspenden kann die Stimmung u. U. positiv beeinflussen (Sojka und Sojka 2003)
Ein Kalorienverbrauch durch Neubildung des entnommenen Blutes findet statt (Blutspenden ist dennoch keine geeignete Diät J)
Durch
regelmäßiges Blutspenden werden positive Nebeneffekte bezüglich der
Verminderung des Risikos für Herz- Kreislauferkrankungen vermutet (nicht
wissenschaftlich bewiesen)
In diesem Sinne nun also: spende Blut, rette Leben!